Die Metzgerei Schneider aus Pliezhausen beliefert eigene Fachgeschäfte, Feinkostläden, Kollegenbetriebe sowie Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung . Um die Arbeitsabläufe im Unternehmen zu optimieren und bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, haben sich die Brüder Marcus und Jochen Schneider entschlossen, ihre Produktion am Stammsitz zu vergrößern. Dabei unterstützten sie die Fachplaner der Schwan Projekt GmbH aus dem mittelfränkischen Lonnerstadt. Denn entgegen aller Rationalisierungstrends hat sich die Metzgerei Schneider dazu entschlossen, auf zukünftige Anforderungen zu reagieren und somit die Wertschöpfung in der Region zu behalten.
■ Herr Schneider, warum haben Sie sich für einen Neubau beziehungsweise Anbau Ihres Betriebs entschieden?
Marcus Schneider: Die Kapazität war ausgeschöpft, unser Betrieb hätte sich nicht mehr weiterentwickeln können. Vor allem in den Bereichen Räuchern und Kochen wollten wir wieder auf dem neuesten Stand sein. Außerdem war es uns ein Anliegen, angenehmere Arbeitsbedingungen zu schaffen.
■ Warum war es für Sie wichtig, für den Bau einen Fachplaner heranzuziehen?
Schneider: Metzgereien müssen auf besondere Art und Weise gebaut werden, da ist Fachkompetenz wichtig. Wir haben beim ersten Anbau erlebt, dass es ohne Fachplanung nicht läuft. Die Firma hatte keine Erfahrung, was Abdichtungen, Wand-Boden-Abschlüsse und Detaillösungen betrifft. Deshalb war uns diesmal der Schritt zum Fachplaner wichtig. Schwan hat uns dabei beraten, welche Böden geeignet sind und wie die Wände beschaffen sein müssen. Auch beim Ableiten der Abluft und der Einrichtung von Kühlkammern sind Kenntnisse gefragt.
■ Welche Rolle hat das Thema Betriebsoptimierung in Ihrer Planung gespielt?
Schneider: Das war ein großes Thema. Wenn ich investiere, möchte ich natürlich auch optimieren. Ich möchte wirtschaftlich arbeiten, Energie einsparen, Reinigungszeiten minimieren und angenehmere Arbeitsbedingungen für meine Mitarbeiter schaffen.
■ Haben Sie bereits im jetzigen Bauvorhaben Kapazitäten für. künftiges Betriebswachstum eingeplant?
Schneider: Ja, das hatte für mich einen sehr hohen Stellenwert. Zunächst wollten wir natürlich den jetzigen Bestand in den Anbau integrieren, so dass die Arbeit reibungslos ablaufen kann. Der zweite Schritt war, dass nun bei optimalen Betriebsabläufen auch weitere Kapazitätserweiterungen möglich sind. Wir haben jetzt in der Wurstherstellung den Füllraum sowie den Rauch- und Kochraum mit den Kesseln, in denen starke Hitze entsteht. Getrennt davon ist der Kutterraum, in dem es laut werden kann. Die Trennung erleichtert das Arbeiten.
■ Inwiefern verbessert sich auch die Produktqualität Ihrer Fleischund Wurstwaren durch den Neubau, durch die Optimierung der Arbeitsabläufe, bessere Kühlmöglichkeiten und eine schnellere Weiterverarbeitung?
Schneider: Das war ein entscheidender Punkt bei der Planung. Durch die örtliche Neuausrichtung der Arbeitsplätze produzieren wir unter sehr guten Bedingungen. Die Kühlkette wird nicht unterbrochen, und für die fertige Ware sind optimale Abkühlmöglichkeiten geschaffen worden.
■ Das heißt, Sie haben durch den Neubau eine Steigerung in der Warenqualität feststellen können?Schneider: Das kann ich bestätigen.
■ Wie haben Ihre Kunden auf die Vergrößerung der Produktion reagiert?
Schneider: Das Interesse war groß. Unsere Kunden wollten sehen, was wir gebaut haben. Sie schätzten die Verbesserungen sehr. Der Neubau zeigt unseren Kunden, dass die Metzgerei Schneider in die Zukunft denkt und das Qualität und Hygiene für uns einen unverändert hohen Stellenwert haben.
■ Sie haben Ihre Stammkundschaft an das Unternehmen gebunden. Haben Sie durch die Erweiterung auch Neukunden gewinnen können?
Schneider: Ja, das haben wir. Denn der Hygienestandard ist jetzt noch höher als im bestehenden Betrieb, da wir durch den Neubau bessere Voraussetzungen haben. Die Erfahrung der Fachplaner hat uns dabei sehr geholfen. Nicht nur, was die Boden- und Wandgestaltung betrifft, sondern auch das Ansteuern der Wasserleitungen, wie die Anschlüsse der Rauchkammer zur Rinne, und welche Lampen am besten für den Betrieb geeignet sind. Die Wände müssen den Reinigungsmitteln, die in der Lebensmittelverarbeitung nötig sind, Stand halten. Und die Planer wissen auch, welche Kühlraumtüren sich bewährt haben, um Dauerhaftigkeit zu gewährleisten.
■ Das Thema EU-Zertifizierung hat in Ihrer Metzgerei bereits vor dem Umbau eine wichtige Rolle gespielt, wie wichtig wird es in Zukunft?
Schneider: Beim ersten Umbau war die Messlatte der EU-Norm noch sehr hoch, doch das ist im Lauf der Zeit gelockert worden. Sie ist jetzt einfacher umzusetzen, weshalb die EU-Zertifizierung inzwischen Standard ist. Deshalb haben wir uns entschlossen, einen Betrieb zu bauen, der sogar dem ISP-Standard entspricht. red
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